Kassenzettel: Verkauf der Westrock Aktie

Kassenzettel: Verkauf der Westrock Aktie

Erst Anfang April haben wir erstmalig in Westrock investiert. Nach knapp einem Monat haben wir uns schon wieder getrennt. In diesem Artikel erfährst Du wie es zu dieser Entscheidung kam und in welches Unternehmen wir statt dessen investiert haben.

Aktienverkauf der Westrock Aktie

Nach unserem Einstieg bei Westrock lief alles zu unserer vollsten Zufriedenheit. Zeitweise lagen wir mit mehr als 20% im Plus. Offenbar hatten wir einen hervorragenden Einstiegszeitpunkt erwischt.

Vollkommen überraschend kam dann am 05.05.2020 die Mitteilung, dass Westrock die Dividende von 46,5 auf 20 US-Cent, also um 57%, kürzt.

Aus unserer Sicht dürfte Westrock von Corona unbeeinflusst sein und eher sogar davon profitieren. Wir vermuten, dass Corona lediglich als Vorwand genutzt wird, um die Dividende zu „resetten“ und freigewordene Mittel zu anderen Zwecken wie Schuldenabbau zu verwenden.

Wir handhaben unsere Reaktion auf eine Dividendenkürzung nicht so dogmatisch wie es andere Finanzblogger tun. Ohne Zweifel ist eine Dividendenkürzung ein sehr starkes Verkaufssignal. Dennoch wollen wir jedes Unternehmen noch einmal genau betrachten und erst nach einer Abwägung aller Faktoren eine Entscheidung treffen.

Im Falle von Westrock verträgt sich die vermutete Motivation für die Dividendenkürzung nicht mit unserem Anspruch an unsere Investments – insbesondere an unsere US-amerikanischen Investments. Wir erwarten, dass die Dividende einen hohen Stellenwert hat und erst als letzte Option angetastet wird. Das scheint in diesem Fall nicht so gewesen zu sein.

Glücklicherweise standen wir zu dem Zeitpunkt noch deutlich im Plus und so fiel uns die Entscheidung zum Ausstieg nicht schwer.

Wir verkauften Westrock am 05.05.2020 bei einem Kurs von 27,40 Euro. Das bedeutet einen Gewinn von 128,00 Euro. Nach  Abzug der Transaktionskosten verbleibt ein Gewinn von 120,00 Euro. Das sind 12,30% Gewinn auf das investierte Kapital oder eine Verzinsung des Kapitals von sagenhaften 249,68% (CAGR).

Der Verkauf von Westrock erhöhte unsere Liquidität um 1.092,00 Euro.

Abrechnung Verkauf Westrock Aktie
Abrechnung Verkauf Westrock Aktie

Nachkauf der Iron Mountain Aktie

Mit unserem Ausstieg bei Westrock stellte sich die Frage ob wir ein Unternehmen finden, bei dem wir unser freigesetztes Kapital kurzfristig re-investieren können. Dieses sollte mindesten eine Dividendenrendite von 7% aufweisen um die entfallene Dividende gleichwertig ersetzen zu können.

Aufgrund der eher positiven Kursentwicklungen im April ergab das Screening unserer Watchlist zunächst keine wirklich interessanten Kandidaten.

Am 07.05.2020 kam uns dann erneut der Zufall zur Hilfe. Iron Mountain, die für uns aufgrund der hohen Ausschüttungsquote durchaus ein Wackelkandidat sind, deklarierte eine gleichbleibende Dividende von 61,85 US-Cent.

Das war für uns exakt das Zeichen, was wir uns auch von Westrock erwartet hätten. Letztendlich bestätigt Iron Mountain mit dem Verzicht auf eine Dividendenkürzung den hohen Stellenwert, den die Dividende für das Unternehmen hat.

Aus diesem Grund griffen wir kurzentschlossen ein weiteres Mal zu. Wir kauften 45 Aktien zum Kurs von 21,80 Euro über Tradegate. Für diesen Aktienkauf investierten wir inkl. Transaktionsgebühren und Spesen 985,00 Euro.

Abrechnung Aktienkauf Iron Mountain
Abrechnung Aktienkauf Iron Mountain

Iron Mountain zahlt jeweils im Januar, April, Juli und Oktober eine Dividende aus. Die Dividendenrendite hat zum Zeitpunkt unseres Nachkaufs rund 12 Prozent betragen und das Dividendenwachstum lag in den vergangenen 5 Jahren bei durchschnittlich 5,58 Prozent. Die Ausschüttungsquote weist Seeking Alpha momentan mit 117 Prozent aus.

Unsere jährlichen Dividendeneinnahmen steigen durch diese Investition um 111,15 US-Dollar. Das entspricht einer Erhöhung unseres monatlichen Einkommens aus Dividenden um 9,26 US-Dollar. (Netto verbleibt ein Plus von 36,75 US-Dollar gegenüber der Dividende, die wir von Westrock erwartet hätten.)

Mit dieser Investition erhöht sich unser Bestand auf 120 Aktien, für die wir insgesamt 3.036,01 Euro investierten. Damit sinkt unser Einstiegspreis von ursprünglich 29,89 Euro über zuletzt 27,40 Euro auf 25,30 Euro und unser Yield on Cost steigt auf 9,02 Prozent.

Aktuell halten wir Aktien von insgesamt 50 Unternehmen in unserem Depot (exklusive der 6 Unternehmen, in die wir per Sparplan investieren). Jede dieser Positionen wollen wir zunächst auf insgesamt 3.000 Euro ausbauen.

Iron Mountain hat diese Marke nun erreicht. Aus diesem Grund werden wir vorläufig keine weiteren Anteile erwerben.


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3 Kommentare

  1. Hallo Kassenwart,

    ich habe auch ein paar WestRock-Aktien und war somit auch nicht von der Nachricht begeistert, dass die Dividenden gekürzt werden. In meinem Fall würde ein Verkauf der Papiere, den Verlust nur noch schlimmer machen. Ich werde mich daher nicht von den WestRock-Anteilen trennen.
    Ich finde es derzeit ohnehin schwer, ein anderes Investment mit attraktiver Dividendenrendite zu finden, bei dem man sich sicher sein kann, dass einem keine Dividendenkürzung oder -streichung bevorsteht. Vielleicht sind REITs und BDCs hier sogar eine gute Wahl, weil sie ausschütten müssen, sobald wieder Gewinne erwirtschaftet werden.

    Viele Grüße
    Mike

  2. Hallo Kassenwart,

    Ich habe am 07.05 auch Iron Mountain (40 Stück) nachgekauft. Ich wollte erst die Quartalszahlen und die Entscheidung im Bezug auf die Dividende abwarten. Die Zahlen sind eigentlich ziemlich gut gewesen. Das Highlight war sicher die folgende Formulierung: „Our Global Data Center Business had a strong Q1, with organic revenue growth of nearly 10%. We signed 6.4 megawatts of new and expansion leases, and our pipeline remains robust.“

    Jetzt noch was zum Thema Payout-Ratio bei einem REIT. Hängt immer davon ab welche Kennzahl man für die Berechnung verwendet, den funds from operations (FFO) oder den adjusted funds from operations (AFFO). Der FFO im Q1 lag bei 0,59 (immerhin 23% höher als Q1-2019), bei einer Dividende von 0,6185 wären das schon über 100 %. Wenn wird jetzt aber den AFFO nehmen, der bei 0,8 lag, dann sind wir gerade mal bei einer Ausschüttungsquote von knapp 77%.
    Das Unternehmen selbst schreibt zum Thema: „We believe AFFO is a useful measure in determining our ability to generate excess cash that may be used for reinvestment in the business, discretionary deployment in investments such as real estate or acquisition opportunities, returning capital to our stockholders and voluntary prepayments of indebtedness.“ Alles was ich hier geschrieben habe kann man aus der offiziellen Mitteilung des Unternehmens auf dieser Seite entnehmen;

    https://seekingalpha.com/pr/17862548-iron-mountain-reports-first-quarter-2020-results

    Einen guten Artikel zum Thema FFO und AFFO bei REITs gibt es hier:

    http://www.newlowobserver.com/2020/05/net-income-the-ugly-duckling-of-the-reit-world/

    1. Hallo Alex,

      vielen Dank für die Ergänzung.
      Insbesondere das Thema FFO hätte ich in unseren Bewertungen deutlicher machen können / sollen.
      Zugegebenermaßen nutze ich bei der Erstellung der Artikel in der Regel die Angabe, die bei SA im Dividends Summary angegeben ist, während unser Screener bei REITS mit den FFO rechnet.

      Viele Grüße
      der Kassenwart

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