Bücherregal: „Die belogene Generation“ von Roland Baader

Bücherregal: „Die belogene Generation“ von Roland Baader

Willkommen zur ersten Ausgabe unserer neuen Beitragsreihe „Bücherregal“. An dieser Stelle möchten wir Euch gelegentlich einen Blick in unser Bücherregal ermöglichen. Es enthält primär Bücher, die relevante Perspektiven auf wirtschaftliche, politische oder gesellschaftliche Themen bieten. Los geht’s mit einem Klassiker, der aktueller denn je ist: „Die belogene Generation“ * von Roland Baader, den wir kürzlich hier bereits vorgestellt haben.

Worum geht es in „Die belogene Generation“?

In „Die belogene Generation“ setzt sich Roland Baader kritisch mit der ökonomischen und politischen Entwicklung in Deutschland und Europa auseinander. Das Buch, das erstmals 1999 veröffentlicht wurde, richtet sich primär, aber nicht ausschließlich, an Jugendliche und junge Erwachsene, da Roland Baader den Erwachsenen vorwirft, in wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Fragen versagt zu haben. Er ist der Meinung, dass bei den älteren Generationen „Hopfen und Malz“ verloren seien und setzt seine Hoffnung in die nachwachsenden Generationen.

Er beschreibt die Mechanismen der Manipulation der Sprache und Ausnutzung der Ängste vor Veränderungen, sowie Desinformation um Gruppeninteressen zu fördern. Er behandelt das Erbe der sozialen Marktwirtschaft, das in Baaders Augen zunehmend missverstanden und missbraucht wird, vor allem durch die quasi-moralischen Dogmen des „Sozialen“. Die wirtschaftlichen Zusammenhänge, die zu einer freien, in Wohlstand lebenden Gesellschaft führen, verschwinden hinter vermeintlichen Umverteilungszwängen.

Er sieht schon 1999 in den politischen Maßnahmen der vorhergehenden Jahrzehnte einen systematischen Betrug an der jüngeren Generation, die die Folgen einer ausufernden Verschuldung und staatlichen Bevormundung tragen muss. (Was würde er wohl heute angesichts der tagesaktuellen Geschehnisse denken?)

Baader beschreibt die Auswirkungen von staatlicher Intervention, Schuldenpolitik und einer Politik der permanenten Geldentwertung. Seiner Meinung nach werden junge Menschen durch politische Entscheidungen von der Möglichkeit eines freiheitlichen und wohlhabenden Lebens abgeschnitten. Sie werden, so Baader, von einer Mischung aus staatlicher Macht und wirtschaftlicher Ignoranz „belogen“ und zur Finanzierung eines überdehnten Sozialstaats und verschuldeter Systeme missbraucht.

Kernaussagen des Buches

  • Der Mythos der Sozialen Marktwirtschaft:
    Baader argumentiert, dass die ursprüngliche Idee einer sozialen Marktwirtschaft, wie sie von Ludwig Erhard und den Gründervätern des Wirtschaftswunders konzipiert wurde, völlig verzerrt worden ist. Statt Wettbewerb und Eigenverantwortung zu fördern, sei die deutsche Wirtschaftspolitik zu einem undurchsichtigen Netz aus Regulierungen, Umverteilungen und Bürokratie verkommen.
  • Inflation als heimliche Enteignung:
    Ein zentrales Thema des Buches ist Baaders Kritik an der Geldpolitik. Durch fortwährende Geldschöpfung und das Drucken von Geld werde die Währung immer weiter entwertet; ein Prozess, den Baader als „stille Enteignung“ bezeichnet. Die Leidtragenden seien insbesondere junge Menschen, die langfristig unter der dadurch entstehenden Inflationspolitik leiden.
  • Schulden als Hypothek für kommende Generationen:
    Baader zeigt auf, wie die Schuldenpolitik der letzten Jahrzehnte zukünftige Generationen belastet. Die aktuelle Generation profitiert von Wohlstand auf Pump, während die Jungen die Zeche zahlen müssen, sei es durch höhere Steuern, geringere Sozialleistungen oder eine schwächere Währung.
  • Staatliche Bevormundung und Verlust der Freiheit:
    Baader ist ein vehementer Kritiker des Staates und warnt vor einer wachsenden Einschränkung individueller Freiheit durch immer mehr Regelungen und Gesetze. Statt den Bürgern Eigenverantwortung und Mündigkeit zuzutrauen, setzt der Staat laut Baader auf Kontrolle und Gängelung.

Warum ist dieses Buch heute noch relevant?

Auch mehr als zwei Jahrzehnte nach seinem Erscheinen ist „Die belogene Generation“ von Roland Baader hochaktuell. Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg, „Transformations“vorhaben und die daraus resultierenden staatlichen Ausgaben- und Verschuldungsprogramme haben Baaders Kritik an der Staatsverschuldung und der Zentralbankpolitik noch brisanter gemacht. Die Angst vor Inflation und die Frage nach der Zukunft unserer Währung sind stärker denn je in den öffentlichen Fokus gerückt.

Baaders Werk bietet eine provokative Perspektive für all jene, die sich kritisch mit der staatlichen Wirtschaftspolitik auseinandersetzen möchten und einen tieferen Einblick in die Mechanismen erhalten wollen, die hinter Schuldenkrisen und Geldentwertung stehen.

Unser Fazit

„Die belogene Generation“ ist kein einfaches Buch und sicherlich nicht für jeden Leser geeignet. Es fordert den Leser heraus, die oft komplizierten Zusammenhänge zwischen Geldpolitik, Staatsverschuldung und individueller Freiheit zu hinterfragen. Baader schreibt leidenschaftlich und polemisch, was das Buch zu einer intensiven und manchmal auch aufwühlenden Lektüre macht.

Für alle, die sich für ökonomische Zusammenhänge interessieren und die die Mechanismen hinter der scheinbaren „Fürsorge“ des Staates kritisch durchleuchten möchten, ist „Die belogene Generation“ eine wertvolle Lektüre. Dieses Buch lädt zum Nachdenken und zur Diskussion ein und bietet einen einzigartigen Blickwinkel auf die Herausforderungen, die unsere Generation heute und morgen erwartet.

Ich hoffe, dieser erste Blick in unser „Bücherregal“ war eine kleine Inspiration und hat Dir Lust auf mehr gemacht. Lasst uns wissen, was ihr von Baaders Thesen haltet, und teilt gerne auch eure eigenen Buchempfehlungen.


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